Durchsuchen


Kontakt

Wie ich Silenzio traf

17.06.2013 00:07
 
Ich weiß, dass viele Gerüchte darüber kursieren, wie Silenzio, die reizende Tratschwelle von nebenan und ich, uns kennen lernten. Hier ist nun die wahre Geschichte!
 
Es war vor einigen Jahren im großen Wald. Ich machte dort Ferien und entspannte mich grade von einem langen Spaziergang durch den Wald und lag an einem See als Plötzlich eine Welle zu mir sprach. "Na, du Made. Hast du dich verlaufen?" Ich schaute die Welle verdutzt an. Ich hatte noch nie von Tratschwellen im großen Wald geschweige denn in anderen Seen gehört. " Euch gibt es auch in Seen? Ich dachte ihr Tratschwellen treibt euch nur auf dem Ozean rum!" "Oh, ich bin ja auch keine Tratschwelle. Ich bin eine wunderschöne Nymphin. Und ich bin hier um dich mit allen Sinnen zu beglücken!" Ich hatte wahnsinniges Glück, dass ich damals noch nicht viel übrig hatte für den Körper von Frauen, ich war jünger als ich aussah. Deshalb lockte mich der überaus attraktive Körper der Nymphe nicht sonderlich. Sie bemerkte das und wirkte ein wenig enttäuscht. Doch dann fuhr sie fort:" He kleiner, willst du nicht ein paar süße Beeren naschen? Ich habe hier einen ganzen Haufen verschiedenster leckerer Beeren. Willst du sie dir nicht holen?" Ich war immer noch unbeeindruckt. Die Nymphe schien wenig von Finsterbergmaden zu wissen. Wenn mich Beeren locken konnten, dann nur Erdbeeren.  "Hey,  kleiner!" "Was ist denn?" "Willst du denn wirklich nicht von mir beglückt werden?" "Nein!" Ich drehte mein kleines Radio etwas lauter in dem grade ein Lied aus den 1940er Jahren lief. Ich liebte dieses Radio, es hatte mich viele Monate meines Taschengeldes gekostet und war perfekt für jemanden wie mich der es liebte sich an speziellen Orten zu entspannen. Es war hitze und kälte resistent, wasserfest und der Akku hielt über 2 Monate. 
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie musste die verdammte Nymphe meine Gedanken gelesen haben, denn sofort lies sie ihren Arm aus dem Wasser zu meinem Radio schnellen und zog es zu sich. "He! Gib das wieder her!" rief ich und sprang hinter meinem Radio her. Ein großer Fehler. Sofort tauchten ein Dutzend dieser Nymphen aus und zogen mich in die Tiefe. Sie zerrten mich immer tiefer ins Wasser und ich glaubte zu ersticken doch schließlich brachten sie mich in eine Unterwasserhöhle und schmissen mich dort an Land. "Warum tut ihr das?" fragte ich verärgert. "Wir brauchen Sklaven die für uns arbeiten und unsere niederen verlangen bedienen!" kicherte die eine. "Not geile scheiß Nymphen..." dachte ich und trat einen Stein ins Wasser."Aua!" ertönte es aus dem Wasser und dann sah ich sie zum ersten mal. "Was solln das, du Rüpel?" fragte die Tratschwelle die plötzlich vor mir aufgeschwappt war. "Bist du auch eine von diesen Nymphen?" fragte ich sie misstrauisch. "Nymphen? Sowas hab ich hier noch nie gesehen...ich bin eine Tratschwelle!" Da wurde mir einiges klar. Die hatten mich verarscht. "Machst du mit den anderen Wellen gemeinsame Sache?" "Mit den anderen Wellen? Oh! Nein! Die haben mich hier unten gefangen um ihre "Niederen verlangen zu bedienen" oder so." "brummelte die Tratschwelle verärgert. "Not geile scheiß Tratschwellen" hängte sie hinten drann. Ich musste grinsen. Diese Welle war mich doch tatsächlich sympatisch. "Ne Ahnung wie wir hier rauskommen?" "Nicht wirklich. Egal in welche Richtung wir schwimmen, sie haben dort Wachen." Ich grübelte lange.  Nach einer Zeit schaute eine Wache rein. Offensichtlich weil wir schon längere Zeit keinen Laut mehr von uns gegeben hatten. Da kam mir eine Idee. Ich flüsterte zu Silenzio, wir hatten uns inzwischen einander vorgestellt:"He, ich brauche jetzt deine ganze Kraft als Tratschwelle. Du musst für uns beide tratschen! Solange du redest, macht sich die Wache keine Sorgen. Ich werde einen Gang hier raus graben und du quasselst was das Zeug hält! Klingt das nach nem Plan?" Die Welle nickte. "Also gut, los gehts!" Es war für uns beide eine schweißtreibende Arbeit. Silenzio redete ohne Punkt und Komma. Darüber wie ihre Tante letzten Sommer am Quasselfieber erkrankt war, wie sie letztes Jahr fast Lügenkönigin geworden wäre, von ihrem Bruder, Lukukian Kokolores oder so ähnlich hieß er, über ihre Freundin Aba und deren anvertrauten Plus (oder war es Minus?) und noch viele andere seltsame Gestalten die sie im Laufe ihres Lebens an dieser und jener Küste getroffen hatte. Ich versuchte möglichst geräuschlos einen Gang durch den Fels zu brennen. Irgendwann hatte ich das Gefühl wir wären jetzt weit genug vom Wasser weg und grub mich Treppenartig nach oben.   "Wie tief unter der Erde sind wir denn?" Fragte ich mich nach einigen Stunden des bergauf Grabens. Silenzio ging langsam die Puste aus und die Themen auch. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um sie und grub so schnell ich konnte, doch auch auch meine Flammen wurden langsam kleiner. Dann war es so weit. Ich spürte, dass wir nur noch wenige Meter unter der Oberfläche waren. Ich hastete zurück zu Silenzio. Sie hatte aufgehört zu reden. "Silenzio? Silenzio? Silenzio? Silenzio? Silenzio? Silenzio? Silenzio?" Das war mein Echo. Sie musste schon vor Stunden aufgehört haben zu reden und nur das Echo war durch meinen kleinen Gang gehallt! Ich hörte wie sich ein paar betrunkene und überaus willige Tratschwellen  näherten. Mir blieb nichts anderes über, Silenzio hatte alles gegeben, jetzt war ich an der Reihe. Ich nahm sie auf meinen Arm und hetzte mit ihr die Treppe hoch. Als ich auf der Hälfte angekommen war, konnte ich hören wie die Tratschwellen ihrer Empörung über unser Verschwinden Luft machten begannen uns nach zu laufen. Ich frage mich bis heute wie Tratschwellen es schaffen Treppen zu steigen. ich lief so schnell ich konnte und hörte wie die Wellen uns immer näher kamen. Dann endlich, das Ende des Ganges. Ich nahm meine letzte Kraft zu sammen und durchbrach die letzte Gesteinsschicht. Kein Tageslicht kam mir entgegen sondern heftige Dunkelheit, die mir nur all zu gut bekannt war. Ich war genau in meinem Stollen in der Nachtschule gelandet. Sofort versiegelte ich das Loch im Boden und legte einen Teppich auf die Frisch verschlossene Öffnung. Dann lies ich mich mit der Welle auf mein Bett fallen. Dies sollte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Silenzio würde auch in der Schule aufgenommen werden und von nun an im Unterricht neben mir sitzen. Noch dazu würde sie im Wohnstollen neben meinem wohnen.  
So ist es geschehen und nicht anders! 
Danke fürs lesen! Hier geht es zu Silenzios Stollen (Ich hab gehört sie hat da ne ähnliche Geschichte geschrieben!):https://wohnstollen-von-silenzio.jimdo.com/samus-und-silenzio/
Und ich wünsche euch noch eine dunkle Nacht!